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Warum dein Essverhalten nicht das Problem ist, sondern die Lösung

In meiner Arbeit begegnen mir immer wieder Menschen, die in einer Art essen, von der sie wissen, dass sie nicht gut für sie ist. Und dennoch können sie damit nicht aufhören, was langfristig zu Gewichtszunahme und allerlei anderen gesundheitlichen Beschwerden führt.


Nur selten ist es ein Mangel an Wissen, der Menschen dazu verleitet, in einer für sie ungesunden Art und Weise zu essen oder zu trinken. Die wahren Auslöser für ein solches Verhalten sind sehr viel komplexer und können sowohl physiologisch, biochemisch als auch emotional begründet sein (auf die 10 häufigsten Gründe für Essattacken gehe ich u.a. in meinem Vortrag „Balance Your life – was dich wirklich nährt“ ein).


Wenn ich im Coaching 1:1 mit Menschen arbeite, dann stelle ich u.a. Fragen, die überhaupt nichts mit ihrem Essverhalten zu tun haben, mir aber sehr viel Aufschluss über die Lebensweise dieser Person geben. Und schon oft habe ich erlebt, dass Menschen nach einigen Sitzungen ihre ungesunden Essgewohnheiten ablegen konnten, obwohl wir kaum über das Essen geredet haben.

„Wenn du in einer Art isst, von der du weißt, dass sie nicht gut für dich ist, dann geht es nicht ums Essen. Dann möchtest du dich von Dingen distanzieren, die nicht so sind, wie du sie gerne hättest.“

Da mal genauer hinzuschauen, lohnt sich sehr, denn dein Essverhalten ist nie das Problem, sondern meistens die Lösung für ein viel tiefer liegendes Problem, was du mit Essen versuchst, zu betäuben oder zu kompensieren. Es macht also keinen Sinn, an deinem Essverhalten herumzudoktern oder zu versuchen, mit Disziplin dagegen anzusteuern, wenn du die eigentliche Ursache dafür nicht kennst.



Der erste Schritt ist Achtsamkeit – was steckt tatsächlich hinter deinen Essattacken? Was soll Essen dir geben, was du woanders nicht bekommen kannst? Erst, wenn du die wahre Ursache kennst, kannst du einen neuen Kontext erschaffen, in welchem du dieses Essverhalten nicht mehr brauchst. Der nächste Schritt ist Praxis: jetzt gilt es, dir diesen neuen Kontext wirklich zu eigen zu machen. Das erfordert einige Übung, v.a., wenn du jahrelang in dem alten Kontext gelebt hast, z.B. in dem unbewussten Glauben, du wärst in irgendeiner Art und Weise nicht genug.


Gleichzeitig ist es wichtig, die Auswirkungen deines bisherigen Essverhaltens wieder in Balance zu bringen. Denn langfristig kann ungesundes Essverhalten wie z.B. unkontrollierte Essattacken (v.a. in Kombination mit Hungerphasen) nicht nur zu Gewichtszunahme führen, sondern auch viele andere Dinge im Körper durcheinanderbringen – vom Nährstoffmangel bis zum Hormonungleichgewicht, was wiederum viele weitere Folgen nach sich zieht.


Den wahren Hintergrund für ein gestörtes Essverhalten zu kennen, ist die Grundvoraussetzung für ein gesundes Verhältnis zu dir und deinem Körper. Denn nur wenn du dich selbst ausreichend wertschätzt, wirst du es dir auch wert sein, dich gut um dich selbst zu kümmern. Und das heißt auch, dass du es dir wert bist, deinen fantastischen Körper mit Nährstoffen zu versorgen, anstatt wahllos irgendetwas in dich hineinzustopfen, was nur Schuldgefühle hervorruft, die wiederum zum nächsten Essanfall führen.


Wenn dieses Thema dich belastet, dann zögere nicht, dir Hilfe zu holen. Es ist nichts verkehrt mit dir! Wir Menschen tendieren jedoch dazu, mehr dafür zu tun, um Schmerz zu vermeiden, als wir jemals dafür tun würden, um uns gut zu fühlen. Und wenn dein unbewusster Schmerz größer ist als der Wunsch, abzunehmen und dich gut zu fühlen, dann wirst du immer wieder in diesen Teufelskreis aus Essen und hungern zurückfallen. Und das hat langfristig Folgen – nicht nur für deine Figur!


Vergiss nicht: das Leben ist wertvoll und du bist einzigartig! Behandle dich dementsprechend, denn es gibt dich nur einmal auf dieser Welt!




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