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Coole Tipps für heiße Sommertage - was wir von den Beduinen lernen können

  • Autorenbild: Ulrike
    Ulrike
  • 8. Juli
  • 3 Min. Lesezeit

Endlich wieder ein richtiger Sommer mit Temperaturen über 30 Grad! Die Kinder strömen ins Schwimmbad, und wir können laue Sommerabende mit Freunden im Biergarten oder am See genießen. Dennoch macht die Hitze manch einem zu schaffen, gerade, wenn man es nicht gewohnt ist.


In dieser Hinsicht können wir viel von anderen Kulturen lernen, zum Beispiel von den Beduinen, die über Jahrhunderte hinweg Überlebensstrategien in extrem heißen und trockenen Klimazonen entwickelt haben. Hier sind einige Beispiele, was wir von den Nomadenvölker der Wüstenregionen des Nahen Ostens und Nordafrikas übernehmen können:


🥗 ESSEN UND TRINKEN


1. Viel Wasser, aber in kleinen Mengen regelmäßig trinken:

• Beduinen trinken häufig kleine Schlucke über den Tag verteilt, statt große Mengen auf einmal. Das hilft, den Flüssigkeitshaushalt konstant zu halten und die Nieren nicht zu überfordern.

Tipp: Bereite dir die gesamte Trinkmenge für den Tag am besten morgens schon vor. So hast du einen Überblick, was du tatsächlich trinkst.


2. Kein eiskaltes Wasser:

• Wasser oder Tee wird oft lauwarm oder in Tonkrügen (z. B. „Zir“) aufbewahrt, die durch Verdunstung leicht kühlen. Kaltes Wasser kann den Kreislauf belasten.

Tipp: Die besten Getränke für Abkühlung und Erfrischung bei Hitze sind:

• Zimmertemperiertes Wasser – still oder mit Sprudel - gerne mit einer Prise

hochwertigem Salz, um deine Mineralstoffspeicher aufzufüllen

• lauwarme Kräutertees, Tee oder Wasser mit Minze oder Zitrone

• Saftschorlen aus zwei Drittel Wasser und einem Drittel Saft


3. Leichtes, wasserreiches Essen:

• Beduinen essen häufig Datteln, Joghurt, Couscous, leichtes Brot (Fladenbrot), Gemüse und gelegentlich Fleisch – alles leicht verdaulich und nicht schwer im Magen.

• Datteln liefern schnell Energie, Mineralstoffe und Zucker, ohne den Körper zu belasten.

Tipp: Entkerne eine Dattel und ersetze den Stein durch eine Mandel – das ist ein hervorragender, nährstoffreicher Snack bei Süßhieper.


4. Hauptmahlzeit abends:

• Gegessen wird häufig erst nach Sonnenuntergang, wenn die Hitze nachlässt – eine sinnvolle Strategie bei hohen Temperaturen, die sich leicht auch mit unserer westlichen Lebensweise in Einklang bringen lässt.

Tipp: Das gemeinsame Abendessen ist eine bewährte Gelegenheit, als Familie oder mit Freunden an einem Tisch zusammen zu sitzen und sich Zeit füreinander zu nehmen. Das bietet eine willkommene Auszeit vom Alltag und hilft effektiv, Stress zu reduzieren.


👕 KLEIDUNG


1. Lockere, lange Kleidung aus Naturfasern (z. B. Baumwolle oder Wolle):

• Die weite Kleidung (z. B. Galabija oder Djellaba) schützt die Haut vor direkter Sonne, hält aber gleichzeitig Luft am Körper, was kühlend wirkt.

Tipp: Bei der Kleidung gilt - weniger ist nicht immer mehr! Denn freie Hautpartien sorgen nicht nur dafür, dass du mehr schwitzt, sie sind auch anfälliger für Sonnenbrand.


2. Helle Farben:

• Helles Beige, Weiß oder Sandfarben reflektieren Sonnenlicht besser als dunkle Kleidung.

Tipp: Auch fröhliche Farben machen Lust auf Sommer und heben die Stimmung. Also: Mut zur Farbe!


3. Kopfbedeckung:

• Der klassische Keffiyeh oder Shemagh schützt nicht nur vor Sonne, sondern auch vor heißem Wind und Staub. Er wird locker gebunden, sodass er Luft zirkulieren lässt.

Tipp: Du musst nicht gleich einen Turban tragen - ein Cap, Tuch oder Sonnenhut tut es auch. Vermeide direkte Sonneneinstrahlung und schütze deine Augen zusätzlich mit einer Sonnenbrille.

Achtung Sonnencreme: hier lohnt sich der Blick aufs Kleingedruckte, da sämtliche Zusatzstoffe in Sonnencremes (und anderen Kosmetika) über die Haut direkt in dein Gefäßsystem gelangen und, genauso wie Zusatzstoffe in Lebensmitteln, für Extraarbeit für deine Entgiftungsorgane sorgen. Ideal wäre eine Sonnencreme zum essen 



🛏️ SCHLAFEN UND TAGESRHYTHMUS


1. Ruhepausen zur heißesten Tageszeit (Siesta-Prinzip):

• Zwischen 12 und 16 Uhr wird oft geruht oder sehr wenig körperliche Aktivität ausgeübt. Arbeit findet in den frühen Morgenstunden oder abends statt.

Tipp: Wenn du es dir zeitlich einrichten kannst, z.B. im Homeoffice, dann verlege die Arbeiten, welche die höchste Konzentration erfordern, auf die Morgenstunden. Stell dir den Wecker eine Stunde früher, und mach dafür lieber ein Mittagsschläfchen.

Vermeide auch körperliche Anstrengung während des Tages und verlege Sport und andere anstrengende Aktivitäten in kühlere Morgen- oder Abendstunden.


2. Schlafen im Freien oder in gut belüfteten Zelten:

• Die Zelte der Beduinen bestehen aus Ziegenhaar, das tagsüber wärmedämmend ist, aber abends Luft durchlässt – ein Vorbild für moderne, atmungsaktive Bauweisen.

Tipp: So sorgst du für eine angenehme Schlaftemperatur:

Lüfte Räume nur früh morgens oder spät abends, wenn es kühler ist, und halte tagsüber die Fenster geschlossen. Verdunkle Räume, die der Sonne ausgesetzt sind, um die Wärme draußen zu halten. Positioniere Ventilatoren so, dass sie nicht direkt auf dich gerichtet sind, und befeuchte gelegentlich die Haut (z.B. mit Aloe-Vera Spray oder Gel aus dem Kühlschrank). Klimaanlagen sind nur bedingt empfehlenswert, da sie zum einen die Haut austrocknen (ähnlich wie Heizungsluft), und zum anderen verhindern, dass dein Körper sich an die höheren Temperaturen anpasst. Du hast es dann um so schwerer, wenn du nach draußen gehst.

Stattdessen verwende nur ein Laken als Decke. Es kann sich lohnen, in atmungsaktive Nachtwäsche zu investieren. Gefrorener Reis in einem Beutel kann evtl. als kühlendes Kissen verwendet werden.


In diesem Sinne - genieß den Sommer, denn der nächste Winter kommt bestimmt.

 
 
 

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