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  • AutorenbildUlrike

Dein Mindset als Lebenselixier

Aktualisiert: 10. Juli 2023

„Warum passiert das immer mir? Und warum immer gerade dann, wenn ich es am wenigsten gebrauchen kann? Und warum scheint anderen Menschen dagegen alles in den Schoß zu fallen?“ – Wenn das Fragen sind, die dir bekannt vorkommen, dann ist dieser Text für dich.


Sicher hast du auch schon mal den Begriff „Mindset“ gehört, der ja mittlerweile in aller Munde ist. Das englische Wort Mindset beschreibt unsere Denkweise, unsere Sicht auf die Dinge oder eben ob das Glas in unseren Augen halb voll oder halb leer ist. Aber was hat das jetzt mit deinen Lebensumständen zu tun? Sehr viel – denn das Leben ist immer das, was du davon denkst.


„Ob du denkst, du kannst es oder du kannst es nicht – in beiden Fällen hast du Recht.“ (Henry Ford)

Mit anderen Worten: ob du das, was im Leben passiert, als Glück oder Pech, Problem oder Herausforderung, Hindernis oder Chance, Zufall oder Fügung einstufst, liegt an dir selbst auf Grundlage all deiner (unbewussten) Glaubenssätze und Erfahrungen. So können zwei Menschen völlig unterschiedliche Erfahrungen machen, obwohl sie exakt das gleiche erleben. Dazu möchte ich dir ein Beispiel geben:


Stell dir vor, zwei Kinder wachsen in unterschiedlichen Familien auf. Das erste Kind hat Eltern, die sehr naturverbunden sind, und ihr Interesse an Tieren und Pflanzen überträgt sich auf das Kind. So entwickelt dieses Kind1 z.B. eine Faszination für Spinnen.

Kind 2 wächst in einer Familie auf, wo die Eltern eine regelrechte Aversion gegen Spinnen haben und beim Anblick dieses achtbeinigen Wesens regelrecht in Panik geraten. Auch das übernimmt das Kind. Und jetzt stell dir vor, beide Kinder gehen zusammen auf Exkursion und entdecken eine Spinne. Was glaubst du, was passiert? Kind 1 wird in helle Freude ausbrechen und sein Glück kaum fassen können, während Kind 2 Panik bekommt und womöglich schreiend die Flucht ergreift. Der Auslöser – die Spinne – ist in beiden Fällen exakt der gleiche, aber die Reaktionen sind völlig kontrovers, basierend auf den unbewussten Glaubenssätzen, welche die Kinder in jungen Jahren von ihren Eltern übernommen haben. Und die jeweilige Antwort auf den Auslöser sorgt für die Ausschüttung der entsprechenden Hormone im Körper mit all den damit verbundenen körperlichen Reaktionen – je nachdem, ob der Körper Glücks- oder Stresshormone ausschüttet.


Wir alle haben bestimmte Glaubenssätze von unseren engsten Bezugspersonen übernommen, um als Kinder das, was im Leben passiert, irgendwie einordnen zu können. Von unseren Eltern haben wir gelernt, wie Leben funktioniert. Daher tragen wir diese Glaubenssätze meistens auch als Erwachsene noch mit uns herum. Sie sind uns meistens nicht bewusst, aber sie steuern all unsere Entscheidungen.


Wenn du also beispielsweise von deinen Eltern die Einstellung übernommen hast, dass das Leben hart und ungerecht ist und man überall betrogen wird, dann wirst du genau diese Erfahrung im Leben machen und ausreichend Beweise dafür finden, dass dem tatsächlich so ist. Gleichzeitig wirst du all die Dinge verpassen, die das Gegenteil beweisen würden. Und wenn du dann beispielsweise die Kündigung erhältst oder dein Partner dich verlässt, dann siehst du das als weiteres Beispiel für die Ungerechtigkeit des Lebens und stellst dir vielleicht die Frage „Warum passiert das immer mir?“. Jemand anderes, der den Glaubenssatz hegt, dass das Leben immer für ihn ist und nichts ohne Grund passiert, wird in der Kündigung wahrscheinlich eher die Chance für einen Neuanfang sehen und auch bei einer Trennung davon ausgehen, dass die Beziehung eben noch nicht die Richtige war, aber ab jetzt wieder alle Türen für Mr. oder Mrs. Right offen stehen. Und damit zieht diese Person auch genau das in ihr Leben, denn die Energie folgt der Aufmerksamkeit. Für Außenstehende sieht es dann so aus, als würde dieser Person alles in den Schoß fallen.


Leben ist das, was wir davon denken.

Nun sind uns unsere Glaubenssätze aber meistens nicht bewusst. Wie können wir sie dann entlarven, um in Zukunft anders auf das Leben zu reagieren?

Zunächst einmal, indem du verstehst, dass nichts im Leben eine Bedeutung hat, bevor du ihm eine Bedeutung gibst. Es gibt nur das, was passiert, und dann gibt es deine Interpretation davon. Daraus entsteht dann die Bedeutung, die du dem Geschehen gibst. Und je nach Interpretation können unterschiedliche Menschen der gleichen Sache eine unterschiedliche Bedeutung geben – wie bei der Spinne.


Oft werfen wir jedoch das, was passiert und unsere Interpretation davon in einen Topf (z.B. „Die Bahn hat bereits 48 Minuten Verspätung, das ist eine Katastrophe“). Wenn du jedoch das, was passiert ist (Verspätung) von der Interpretation (Katastrophe) löst, kannst du mit etwas Abstand auf die Sache schauen – so wie eine gute Freundin, der du davon erzählst.


„Es gibt etwas, was ihr mir nicht nehmen könnt: meine Freiheit, zu wählen, wie ich auf das, was ihr mir antut, reagiere.“ Viktor Frankl (Holocaust-Überlebender)

Das bedeutet nicht, dass du ab sofort die Welt nur noch durch die rosarote Brille siehst – damit würdest du dem Geschehen ja nur wieder eine Bedeutung zumessen, in diesem Fall eine positive. Aber Leben ist weder gut noch schlecht – es ist schlichtweg das, was passiert.


"An sich ist nichts weder gut noch böse, allein das Denken macht es dazu." William Shakespeare (Hamlet)

Wir sind glücklicherweise heutzutage in der westlichen Welt kaum noch lebensbedrohlichen Situationen ausgesetzt – und doch reagiert unser Körper so, als würde der Säbelzahntiger noch buchstäblich hinter uns stehen. Stress wird heutzutage hauptsächlich durch unsere Gedanken und Sorgen ausgelöst – die Sorge, was andere von uns denken könnten (Hintergedanke: ich werde nicht geliebt) oder wie um alles in der Welt wir 300 ungeöffnete E-Mails abarbeiten sollen (Hintergedanke: mein Chef hält mich für unfähig), warum die Nachbarin nicht grüßt (Hintergedanke: was habe ich falsch gemacht) oder ob wir zugenommen haben (Hintergedanke: ich bin so willensschwach). Wenn wir von all dem die Bedeutung wegnehmen und uns nur auf das konzentrieren, was tatsächlich ist, dann haben wir viel weniger Stress und sind nicht nur gesünder, sondern auch entspannter und besser gelaunt, was sich auch wieder positiv auf unsere Mitmenschen auswirkt.



Bei dem richtigen Mindset geht es also nicht darum, einfach auf der Couch zu sitzen, positive Gedanken zu hegen und nur darauf zu vertrauen, dass sich schon alles fügen wird im Leben. Es ist vielmehr die perfekte Mischung aus Denkweise, Aktion und Vertrauen, die zu einem entspannten Leben beiträgt. Das bedeutet einerseits, dass man natürlich seine Ziele und Visionen verfolgt und alles dafür tut, dass diese Wirklichkeit werden. Das bedeutet aber andererseits auch, dass man Rückschläge akzeptiert und lernt, damit umzugehen, anstatt sich dagegen zu wehren. Und das funktioniert nur, wenn wir das, was passiert, von unserer Interpretation und unserer Vorstellung davon, wie wir glauben, dass das Leben zu sein hat, trennen können. Ein Mindset aus Akzeptanz von dem, was gerade ist, und dem gleichzeitigem Vertrauen in das Leben sorgt nicht nur für weniger Stresshormone, biochemische Vorteile und bessere Gesundheit, sondern auch für bessere Entscheidungen, inneren Frieden und einen entspannten Umgang mit unseren Mitmenschen. Denn wenn wir davon ausgehen, dass unser Glas immer mindestens halb voll ist, dann können wir auch entspannt anderen davon abgeben.


Damit ist das richtige Mindset neben der Ernährung und anderen gesundheitsfördernden Lifestylefaktoren ultimative Lebenselixier.




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